FFW Vilzing hielt Jahresversammlung ab
Ein ruhiges Jahr für Vilzinger Feuerwehrler
Unterstützung bei der Corona-Testaktion des Landkreises war fast der größte „Einsatz“ für die Vilzinger Feuerwehrler im vergangenen Jahr, denn ansonsten legte die Pandemie auch das Einsatz- und Übungsgeschehen in ruhigere Bahnen, vom gesellschaftlichen Vereinsleben ganz zu schweigen. Diese nicht so erfreuliche Entwicklung machten die Berichte der jeweiligen Akteure der FFW Vilzing bei der Jahresversammlung am vergangenen Samstag im Saal des Gasthauses Eisenreich deutlich, aber auch, dass der Zusammenhalt in der Wehr weiter groß ist und es keinen Mitgliederschwund gibt. So wurde die Vereinsführung weitgehend in ihren Ämtern bestätigt.
Vor der Versammlung hatten sich viele Feuerwehrler in der Laurentiuskirche zu einem Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Mitglieder getroffen, den Pfarrer Amberger hielt, mit einer seinem Alter entsprechenden Gelassenheit, wie FFW-Vorsitzender Helmut Mühlbauer später beim Dank an den Geistlichen feststellte. Aber da die folgenden Berichte kürzer als gewohnt ausfielen, dauerte die Versammlung trotz Neuwahl des Vorstands nicht zu lange.
Den Anfang der Berichte machte Schriftführerin Bettina Haller, die knapp auf die letzte Jahresversammlung 2021 zurückblickte. Etwas ausführlicher schilderte Kommandant Andreas Lankes den operativen Teil des Vereinsgeschehens. Die Wehr habe derzeit 312 Mitglieder, 201 davon sind männlich, 111 weiblich. Neben vier Ehrenmitgliedern gibt es auch zehn Doppelmitgliedschaften. 38 Aktive sind bei der FFW Vilzing, davon sind 15 Atemschutzgeräteträger. Fünfmal wurden diese Aktiven 2021 alarmiert, einmal davon umsonst. Ein in Brand geratene Ballenpresse musste gelöscht werden, der Martinszug des Kindergartens wurde abgesichert, eine Wohnungsöffnung führte zum Glück nicht zu einem vermuteten Unglück und schließlich musste ein Baum von einer Straße entfernt werden.
Mit neun Freiwilligen unterstützte die Wehr die Corona-Testaktion des Landkreises im Frühjahr. Gut besucht waren auch die Übungen, sei es die Gemeinschaftsübung in Hof oder die Funkübung in Gutmaning. Bei einer Einzelübung wurde etwa die Handhabung des Heuwehrgeräts geübt, bei einer anderen gab es Fahrzeug- und Gefahrgutkunde. Die Atemschutzleute bekamen eine Sicherheitsunterweisung. Webinare vom KFV-Cham wurden angenommen um sich dennoch fortzubilden. Die Fahrer bekamen ein Fahrsicherheitstraining am Fahrsimulator und auch eine Sprechfunkausbildung wurde gehalten. Sogar eine Leistungsabzeichenprüfung konnte gehalten werden.
Der Kommandant besuchte zusammen mit Kameraden die verschiedenen Dienstversammlungen. Die Stadt und der Landkreis legten den Zugang zum Hydranten in Hanzing frei, der hinter einer Leitplanke versteckt lag. Diverse Kleinteile schaffte die Wehr an oder wurden durch die Stadt Cham angeschafft, etwa Helme oder Handschuhe, Halligan-Tool. Für heuer hat der Kommandant sieben Übungen geplant, dazu noch kleinere interne. Dank sagte Lankes an Michael Bücherl von der Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit, dem Vorstand sowie seinem Stellvertreter Heinrich Panzer.
Ihren vorerst letzten Bericht als Frauenbeauftragte legte Lena Fischer vor. 111 weibliche Mitglieder führte sie in den vergangenen Jahren erfolgreich. Nicht alles konnte im vergangenen Jahr wie geplant durchgeführt werden, wie das Maibaumaufstellen in größerem Rahmen. Im Sommer gab es immerhin den Gemeinschaftsabend, den die Frauen großenteils vorbereitet und durchgeführt haben. Hochzeitsspalier und Geburtstagsfeier von Festmutter Agnes Mühlbauer waren erfreuliche Höhepunkte im sonst ruhigen Jahr.
26 Jugendliche betreuen Martin und Stefan Meier, elf davon sind weiblich. Die haben bei der Dorfweiher-Reinigung oder beim „Rama dama“ geholfen. Bei der Jahresversammlung der Jugendfeuerwehr im Juni gab es keine Veränderungen der Jugendvorstandschaft. Im August wurde ein Zeltlager abgehalten, im September bereiteten sich die Jugendlichen auf den Jugendflamme-Test vor, den zwei Gruppen mit je fünf Teilnehmern erfolgreich absolvierten. Genauso wie den Wissenstest im November. Als Ersatz für eine Weihnachtsfeier brachten die Betreuer Geschenke nach Hause.
Stefan Meier erwähnte noch, dass die Jugendwehr eine Tragkraftspritzen-Attrappe angeschafft habe, um mit den Jugendlichen und vor allem in Zukunft auch mit Kindern das Spritzen zu üben. Bei der ersten Jugendübung Ende Mai kann man sie ausprobieren.
Eine schöne Summe auf dem Konto sowie einen weiteren Zuwachs vermeldete Kassenwartin Kathrin Weiß, die zusammen mit Josef Cerweny die Gelder des Vereins erfolgreich verwaltet und daher einstimmig entlastet wurde.
In zwei Vorstandssitzungen hat Vorsitzender Helmut Mühlbauer mit seinem Team die Vereinsarbeit besprochen. Dabei waren auch die Geburtstagsbesuche ein Thema, sieben Jubilare wurden beehrt. Der Gemeinschaftsabend war mit 80 Leuten wie gewohnt sehr gut besucht, viele freuten sich über das Zusammentreffen nach langer Zeit. Der Pfarrerwechsel in Cham wurde von der Feuerwehr ebenso begleitet wie der Geburtstag von Festmutter Agnes Mühlbauer sehr lustig gefeiert. „I mach des ja allerweil mit“, meinte der Vorsitzende, ihr Gatte.
Mühlbauer dankte der Stadt Cham für die Hilfe bei der Weiherpflege und für die Renovierung am Gemeinschaftshaus. Geplant sei wieder die Straßenrandreinigung Anfang April, das Maibaumaufstellen, ein Festbesuch zum Jubiläum der FFW Rhanwalting. Der Verein habe mit Moritz Zellner einen neuen Fahnenjunker, zwei weitere stehen in den Startlöchern, „wenn wieder mehr Festbesuche möglich sind“.
Wegen der geplanten Kinderfeuerwehr war eine Satzungsänderung nötig, die auch einige überholte Angaben korrigieren soll. Die Änderungen wurden einstimmig gebilligt.
Festmutter Agnes Mühlbauer dankte dem Vorstand für seine Arbeit „mit angezogener Handbremse, aber mehr war net möglich“. Sie dankte auch für ihr Geburtstagsgeschenk, eine 24-Stunden-Aktionskarte, es sei ein wunderschöner Tag gewesen. Als Anerkennung werde sie die Kosten des nächsten Gemeinschaftsfestes übernehmen.
Bürgermeister Martin Stoiber dankte für das Ehrenamt im Verein, das unverzichtbar sei. Die geplante Kinderfeuerwehr sehe er als gute Sache, da dadurch die Zukunft der Wehr im Blick behalten werde. Die Vilzinger Wehr wolle ja ein neues Mannschaftsfahrzeug. Dazu müsse das Gerätehaus erweitert werden. Die Grobplanung dazu steht, doch solle es dafür eine Teilbürgerversammlung in nächster Zeit geben. Stoiber hob noch Kommandant Andreas Lankes hervor, der das silberne Ehrenkreuz des LFV-Bayern erhalten habe.
79 Wahlberechtigte waren nun aufgerufen, die neue Vereinsspitze zu wählen. Bis auf die neue Frauenbeauftragte blieben die Amtsinhaber erhalten: Vorsitzender Helmut Mühlbauer; 1. Kommandant Andreas Lankes, 2. Kommandant Heinrich Panzer; Schriftführerin Bettina Haller; Kassenwarte Josef Cerweny und Kathrin Weiß; Frauensprecherin Andrea Stelzer, Stellvertreterin Agnes Mühlbauer; Gerätewarte Manfred Lex und Franz Zistler; Atemschutzwart Stephan Wagner; Jugendwarte Stefan und Martin Meier; Kinderfeuerwehrbeauftragte Katrin Alt und Christina Irrgang; Beisitzer Erich Holzinger, Thomas Maurer, Markus Töpfl; Kassenprüfer Evi Eiber und Ulrike Panzer.
„Schee, eich mal bei der Arbeit zu sehen“, dankte Helmut Mühlbauer dem Wahlausschuss aus Bürgermeister, KBI und KBM sowie Ordnungsamtsleiter. Nach einer Menge Ehrungen und zwei Beförderungen würdigte der Vorsitzende die ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder Lena Fischer, Tobias Gigler, Julia Panzer und Petra Paulus mit einem Gutschein. Als Termine nannte er die Altkleidersammlung am 4. 4. 2023; die Teilbürgerversammlung zum Anbau des neuen Gerätehauses am 4. April im Gerätehaus. Für heuer sei auch das Maibaumaufstellen wieder geplant und auch der Gemeinschaftsabend wird angepeilt.