Jahreshauptversammlung der FF Vilzing – Viel Dank, viel Lob
Vielfältig sind die Aktivitäten der unterschiedlichen Gruppierungen der Freiwilligen Feuerwehr Vilzing das ganze Jahr über. Dies zeigten die Berichte des Vorstands bei der Jahresversammlung vor kurzem im Gasthaus Eisenreich. Auch wenn es 24 Einsätze zu bewältigen gab , so überwogen doch die gesellschaftlichen Unternehmungen, die nicht nur dem Zusammenhalt im Verein, sondern der ganzen Dorfgemeinschaft dienten.
Über einen vollen Saal freute sich Vorsitzender Helmut Mühlbauer, als er die Mitglieder und Gäste begrüßte, darunter viele Ehrenmitglieder, dritte Bürgermeisterin Barbara Dankerl und KBI Marco Greil. Pfarrer Jens Bartsch dankte er für die würdige Gestaltung des Gedenkgottesdienstes zuvor und einigen Jugendlichen der Wehr für das Vortragen von Lesung und Fürbitten.
Nach dem Verlesen der Tagesordnung der letzten Jahresversammlung durch Schriftführerin Bettina Haller setzte Kommandant Andreas Lankes zu seinem ausführlichen Bericht an. 354 Mitglieder habe die FFW Vilzing derzeit, 218 männliche und starke 136 weibliche. Vier Ehrenmitglieder und zwölf mit einer Doppelmitgliedschaft sind im Verein. 2023 kamen zehn neue Mitglieder in die Wehr, sechs Erwachsene und vier Kinder. 46 Feuerwehrler sind bei der aktiven Truppe, davon 13 mit Doppelmitgliedschaft.
24 Einsätze gab es im Berichtsjahr. Vom Heckenbrand oder vom Sturm auf Straßen geworfene Bäume über Verkehrsunfälle bis zu Bränden unterschiedlicher Kategorie. Wobei die Flächenbrände in den trockenen Sommern zunehmen. Auch ein ABC-Einsatz war dabei, als in Gutmaning rätselhafte Gerüche auftraten. Ärgerlich waren vier Fehlalarme von einem Lebensmittelmarkt in Janahof, wo Brandmelder falsch anschlugen. Natürlich wurden auch Umzüge im Ort verkehrsmäßig abgesichert, als Vorsichtsmaßnahme wurden bei der Hochwassergefahr in Cham Sandsäcke befüllt. 2003 wurden so zehnmal Technische Hilfeleistungen durchgeführt, zehnmal Brände bekämpft, ein ABC-Einsatz getätigt und dreimal freiwillige Unterstützung für Ortsvereine gegeben. Heuer waren es bisher drei Einsätze, zwei Brände, eine Verkehrsabsicherung.
Um fit zu sein für den Ernstfall, wurden zahlreiche Übungen gehalten, intern, in Gemeinschaft mit anderen Wehren oder für den Atemschutztrupp. Auch an den Webinaren des Feuerwehr-Kreisverbands nahmen etliche Mitglieder teil. Im Sommer wurden zwei verschiedene Wassersperren für kleine Bäche am Haidbach bei Ried am Sand vorgestellt. Beide Systeme stauten schnell ausreichend Wasser für eine Löschwasserentnahme an. Die Stadt solle daher solche Geräte anschaffen, da in trockenen Sommern die Bäche ohne Anstauen kaum zur Wasserentnahme geeignet sind.
Die Weiterbildung sei im Jahr 2023 großgeschrieben worden. Die Modulare Truppmann-Ausbildung absolvierten sieben Mitglieder, den Motorsägenkurs in Haderstadl vier, das Türöffnungsseminar zwei. Zum Sprechfunker ausbilden ließen sich drei Mitglieder, zwei zum Feuerwehrersthelfer, beim Schaumtraining waren zwei Vilzinger, ebenso beim Fahrsicherheitstraining. Natürlich nahmen die Kommandanten an den diversen Dienstversammlungen teil und die Ausrüstung wurde ergänzt bzw. erneuert.
Und dann ist da noch das neue Feuerwehrgerätehaus. Zur schnelleren Entscheidungsfindung wurde eine Arbeitsgruppe erstellt, um die Planungen und deren Umsetzung zu begleiten. Der Spatenstich sei ja bei schönstem Wetter am 9. Mai 2023 erfolgt, am 6. September konnte schon das Richtfest mit der Dorfbevölkerung gefeiert werden. Lankes dankte nochmal allen Helfern bei den beiden Festen. Derzeit seien nur noch Restarbeiten zu erledigen, größere Sachen seien der Stromumschluss zwischen Alt- und Neubau, die Fertigstellung der Außenfassade und der Außenanlagen. Der Umzug sei für April geplant. Danach könne mit der Sanierung des Altbaus begonnen werden. Für die bisherigen Arbeiten seien etwa 222 Stunden Eigenleistung erbracht worden.
Auch für die Beschaffung des Mehrzweckfahrzeuges wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Ausstattung des Fahrzeugs für die Ausschreibung zu definieren. Die Herstellerfirma in Landau besuchte man bereits. Das Fahrzeug ist mittlerweile in Auftrag gegeben, geliefert soll es Anfang 2025 werden.
Frauenbeauftragte Andrea Stelzer erwähnte, dass die Damenfeuerwehr 136 Mitglieder hat, davon sind 14 Teenager und 13 Mädchen. Die Damen sind sich nicht zu schade, Arbeiten wie Putzen, Kuchen backen und verkaufen oder Kränze für den Maibaum binden auszuführen. Aber sie verstehen es auch, zu feiern. Beim Vogelmayer waren sie beim Schiererwirt, sie fuhren zum Christkindlmarkt nach Rothenburg o. d. T. und sie hielten ihren ersten Damen-Stammtisch am 1. Dezember. Dabei wurde aber nicht nur geratscht, der Kommandant führte die Frauen in die Geheimnisse des Löschfahrzeugs ein. Der Stammtisch soll vierteljährlich stattfinden und immer ein Feuerwehrthema beleuchten. Den Fasching genossen die Frauen am Unsinnigen Donnerstag beim Wirt als Einstimmung aufs Wochenende. Da die Dorfweihnacht weitergeführt werden soll und man sich beim ersten Mal die Buden dazu ausgeliehen hatte, beschlossen die Dorfvereine, sich selber welche zu bauen. Da ist man dran.
Jugendwart Stefan Meier betreut 23 Jugendliche, 14 davon Mädchen. Zwölf davon sammelten beim „Rama dama“ im März rund um Vilzing Müll an den Straßen. Beim Maibaumaufstellen verkauften die Jugendlichen Schnaps, der Erlös floss in die Jugendkasse. Dafür bewachten sie den Baum auch. Bei einer Jugendübung in Loifling nahmen 14 Vilzinger teil, ebenso bei den Feuerwehrfesten in Höhhof, Mitterdorf, Pemfling und Katzbach.
Bei der Blaulichtmeile in Cham begeisterten die Jugendlichen zusammen mit der Kinderfeuerwehr die Besucher mit ihrem Wasserflipper und dem Brandhaus. Ernster wurde es im Juli bei einem Neun-Mann-Wettbewerb in Cham, wo die Vilzinger Fünfte von 17 Mannschaften wurden. Beim Kreisentscheid in Roding wurden sie Zwölfte von 30 Teams. Als Dank für das Engagement gab’s danach eine Party. Beim Wissenstest in Schachendorf wurden Fragen zu Unfallverhütungsvorschriften und zur Dienstkleidung in der Feuerwehr gestellt. Kein Problem für die Vilzinger. Im Dezember ging’s nach Furth zum Bowling und anschließendem Essen, die Jugendflamme der Stufe I wurde zusammen mit Schachendorfer Kameraden abgelegt. Am 1. März 2024 wurde die Jahresversammlung der Jugend gehalten und der Jugendvorstand neu gewählt mit folgendem Ergebnis: 1. Jugendsprecher Teresa Mühlbauer, 2. Jugendsprecher Julian Lankes; Schriftführer Anna Stelzer; Kassenwart Tanja Stelzer; Kassenprüfer Christina Tremmel und Leonie Kiefl.
Aus der Kinderfeuerwehr seien 2023 zwei der einst 26 Kinder in die Jugendfeuerwehr übergetreten, berichtete Kinderbeauftragte Kathrin Alt. Im April sei die erste Gruppenstunde erfolgt als Osterbastel-Nachmittag. Dabei gestalteten die Kinder Eierschachteln zu Feuerwehrautos um und die Kinder erfuhren etwas über die Schutzausrüstung eines Feuerwehrlers. Für die Kinder werde jeweils ein Dienstbuch angelegt. Beim Maibaumaufstellen kümmerten sich die Kinderbeauftragten um die Hüpfburg, obwohl sich darauf auch Erwachsene vergnügten. Und wie erwähnt, bei der Blaulichtmeile in Cham waren auch die Kinder dabei.
Im Juli gab es eine Gruppenstunde zum Thema Feuer und den Auswirkungen bei einem Waldbrand. Kathrin Alt und Christina Irrgang zeigten dabei den Kindern, wie man Feuer auf verschiedene Arten löschen kann. Das wurde in Arbeitsblättern festgehalten. Nach mehreren Übungsabenden legten 18 Kinder die Kinderflamme in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen ab. Alle erhielten eine Urkunde und einen Anstecker mit dem Logo „Vilzinger Löschbande“. Danach wurde den Eltern mit Kaffee und Kuchen für ihre Unterstützung gedankt. Die Jahresabschlussstunde war den Themen Umweltschutz und Silvestergefahren gewidmet. Kathrin Alt verwies noch auf den 14. Juli 2024. Da ist die Kinderolympiade in Hohenwarth. Die Vilzinger Löschbande ist angemeldet.
Von gesunden Finanzen des Vereins berichtete Kassenwartin Kathrin Wurzer und auch die Prüfer Eva-Maria Eiber und Ulrike Panzer konnten nur Positives vermelden. So wurde Wurzer einstimmig entlastet.
Vorsitzender Helmut Mühlbauer blickte auf die vielfältigen Aktivitäten des Vereins. So organisiert der das Maibaumaufstellen am Dorfanger und vor allem die Damen kümmern sich um den Schmuck der Stange. Mühlbauer dankte den Spendern von Baum, Gipfel und Reisig sowie den Damen und allen Helfern. Die Feuerwehrler haben den Dorfweiher von der Stadt Cham gepachtet und kümmern sich darum, dass er nicht versumpft. Der Pachtvertrag sei um zehn Jahre verlängert worden. Um Unfälle zu vermeiden, habe die Stadt vom Dorfanger zur Straße hin einen Zaun errichtet und zwischen Weiher und Spielplatz eine Hecke gepflanzt.
Zwischen 20 und 65 Mitglieder fuhren zu fünf Gründungsfesten der Nachbarfeuerwehren. Den eigenen Gemeinschaftsabend Ende Juli besuchten 80 Mitglieder, der Verein sorgte für Essen und Trinken, der Stelzer Andreas stellte kostenlos seinen Weißbierflieger zur Verfügung. Im September nahm eine Fahnenabordnung an der Amtseinführung von Pfarrer Jens Bartsch in Cham, St. Jakob, teil. Für die Jugend gab die Feuerwehr nach dem erfolgreich absolvierten Wettbewerb in Cham eine Party, Sponsoren sorgten für Getränke und Essen.
Ins Dorfleben brachten sich Feuerwehrler bei kirchlichen und weltlichen Festen ein. Und hielten auch wieder ihren Ball, diesmal unter dem neuen Pächter Linhardt, aber mit der bewährten Band „Coole Muh“, der reichen Tombola („alle drei Hauptpreise blieben in Vilzing“) und der legendären Einlage.
„2023 war ein Jahr, in dem die Feuerwehr Vilzing einen guten Eindruck hinterlassen hat“, fand der Vorsitzende abschließend und dankte allen, die dazu beigetragen hatten.
„Von nix kommt nix“, weiß Festmutter Agnes Mühlbauer und bat daher alle, weiterhin mit Engagement in und für ihre Feuerwehr zu arbeiten. Auch Bürgermeisterin Barbara Dankerl war sehr angetan von dem Einsatz der Führungskräfte und dem fleißigen Mittun der Mitglieder und freute sich schon auf die Einweihungsfeier vom neuen Gerätehaus. KBI Marco Greil würdigte die vielen Weiterbildungen und Übungen der Vilzinger Wehr. Die seien so wichtig, damit bei Einsätzen schnell und richtig gehandelt werden könne. Sehr angetan war er von den zehn Atemschutzgeräteträgern in Vilzing, aber auch von der Kinderfeuerwehr, die für den nötigen Nachwuchs der Aktiven sorge. Greil dankte noch Andreas Lankes für seinen Dienst als Schriftführer im Kreisverband.
Ehrungen und Beförderungen: Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft: Otto Eisenreich, Gerhard Pfeiferl; 40 Jahre: Josef Cerweny, Richard Dankerl, Konrad Kiefl, Elmar Zistler; 25 Jahre: Rosemarie Breu, Kathrin Gammer, Peter Kösbauer, Andrea Stelzer, Sonja Lankes, Thomas Haller, Christoph Janker, Christian Lankes, Andreas Panzer, Christina Simeth, Johann Zauner, Lorenz Zistler jun. Beförderungen: Christoph Dendorfer und Daniel Stelzer zum Feuerwehrmann, Regina Zistler zur Oberfeuerwehrfrau, Martin Pongratz zum Löschmeister.
Abschließend ließ Helmut Mühlbauer abstimmen, ob die FFW Vilzing ihr neues Gerätehaus mit einem Dreitagefest vom 22. August bis 24. August 2025 einweihen soll. Bei den Feierbiestern in Vilzing hätte er gar nicht fragen brauchen. Eine eindeutige Mehrheit stimmte dafür.