Kategorie: Feuerwehrgerätehaus

Bezug Gerätehausneubau

Nach fast einem Jahr Bauphase zieht die Feuerwehr Vilzing in ihr neues Gerätehaus ein.
Ein Rundgang beweist, die Feuerwache bietet mehr als nur Raum für Equipment

Das Feuerwehrteam konnte am 22.04.2024 – fast ein Jahr nach Spatenstich an 9. Mai 2023 – vom gelben ehemaligen Schulhaus in ein paar Meter weiter, in das neue Gerätehaus einziehen. In den Umkleiden hängen Helme und Schutzkleidung bereit, selbstgeschriebene Namensschilder zieren die Fächer. „Die Freude bei uns ist riesig“, erzählt Kommandant Andreas Lankes strahlend. Kein Wunder. Denn das neue Feuerwehrhaus ist nicht einfach nur eine Räumlichkeit, in dem Equipment lagert. Lankes: „Es ist modern, funktional und zukunftsfähig.“
Begonnen hat alles im Jahr 2018. Der Feuerwehrbedarfsplan sah für Vilzing ein zweites Einsatzfahrzeug vor. Für dieses war wiederum ein Stellplatz nötig, weshalb ein Erweiterungsbau unerlässlich war. „Ein Anbau an das alte Schulhaus wäre keine ideale Lösung gewesen, so fiel die Entscheidung auf einen Funktionsbau“, erklärt Bürgermeister Martin Stoiber. Die Stadt entschloss sich, bei diesem Projekt nicht nur als Bauherr, sondern auch als Architekturbüro in Erscheinung zu treten. „Das ist keine Normalität, aber wir wollten den Versuch wagen“, erinnert sich Volker Skibba, technischer Projektleiter bei der Stadt Cham, der schließlich die Verantwortung für die Planungen übernahm.

Ein echter Hingucker ist das neue Multifunktionsgebäude der Feuerwehr Vilzing.

Ein Rundgang
Das Erdgeschoss der Feuerwache gliedert sich in drei Trakte. Ein Gemeinschaftsbereich mit Jugend und Besprechungsraum/Büro. Dem Einsatzbereich, dem Umkleiden und eine Dusche angehören. Sowie die Fahrzeughalle. Im Keller befindet sich ein Technik-Raum. Von außen
ist die Fahrzeughalle mit einem Tor mit Lichtsegmenten verschlossen. Die beiden anderen Trakte umhüllt eine Holzverschalung. Ein Teil des Daches der Feuerwache speichert Sonnenenergie – mittels Photovoltaikanlagen – und liefert so einen Beitrag zur Energiewende, wie Stoiber findet: „Jedes
Dach, das die Stadt, der Landkreis oder die Bürger belegen, zählt. Es sind Flächen, die sowieso schon verbraucht sind.“ Neben dem Energiedach
deckt das Gebäude teilweise ein begrüntes Flachdach ab, welches Regenwasser speichert und zeitverzögert durch Verdunstung an die Umwelt abgibt. Gleichzeitig ermöglicht es der Flachdachbereich, das Anleitern und Halten/Rückhalten zu beüben. „Das war mir ein besonderes Anliegen“,
verrät Lankes.
Die Vilzinger sind mit über 40 Mitgliedern in Kinder- und Jugendfeuerwehr in Sachen Nachwuchs gut aufgestellt. Um die Schützlinge in
Zeiten von Social Media langfristig für das Ehrenamt zu begeistern, ist es wichtig, sie nah ans Geschehen zu lassen. Bürgermeister Stoiber:
„Am besten von klein auf.“

So lockt man die Jugend an: Die Feuerwache bietet einen eigenen Gemeinschaftsraum für den Nachwuchs.


Bei den Erwachsenen sind ebenso 40 Mitglieder zur Stelle, wenn die Sirene schrillt. 25 Prozent davon sind sogar Frauen. Im vergangenen
Jahrzehnt hat sich das Spektrum an Aufgaben der Ehrenamtsträger verändert. „Beispielsweise durch Unfälle mit E-Autos oder Flächenbrände“, beobachtet Stoiber. Den Einsatzkräften wird viel abverlangt. Um den Anforderungen gerecht zu werden, braucht es nicht nur technische Ausstattung, sondern auch ein Heim, mit dem sie sich identifizieren können und welches ihnen die Arbeit erleichtert. In die Planungen hat Skibba deshalb stets die Wünsche der Feuerwehr miteinbezogen. Skibba: „Dieses Haus ist kein Produkt von der Stange. Es ist ein Maßanzug für Vilzing. Hand in Hand entstanden. Hier stecken so viele Gedanken drin.“

Die Fahrzeughalle hinter Kommandant Andreas Lankes, Bürgermeister Martin Stoiber und Volker Skibba, technischer Projektleiter bei der Stadt Cham, wird
sich nächstes Jahr füllen: Ein zweites Einsatzfahrzeug für die Feuerwehr Vilzing ist bereits in der Beschaffungsphase.

Maßanzug für Vilzing
Schließlich gibt es zig Anforderungen für den Bau eines Feuerwehrhauses. Die Mindestlänge einer Fahrzeughalle oder die Trennung von Kleidung und Fahrzeugen sind beispielsweise strikt festgelegt. Gleichzeitig hat man als Architekt einen Anspruch an sich selbst, als Kommune will man außerdem wegweisend für andere Städte sein. Skibba ist es gelungen, alles unter den Hut zu bekommen und für den Ortskern einen Hingucker zu schaffen – gemeinsam mit Arbeitern regionaler Firmen. Auch die Bevölkerung soll die Chance bekommen, die neue Wache zu entdecken. Die Türen
für Neugierige zu öffnen, ist geplant. Auch in der Hoffnung, noch mehr Ehrenamtsträger anzulocken.

Im Büro präsentieren Kommandant Andreas Lankes und Projektleiter Volker Skibba
den Farbentwurf für die Feuerwache und das angrenzende, ehemalige Schulhaus.

Was zukünftig um die neue Feuerwache entsteht
Das Ziel lautet August 2025. Dann soll das Projekt Feuerwache Vilzing endgültig abgeschlossen sein. Während im Inneren nur noch Kleinigkeiten warten, geht es im Außenbereich erst richtig los. Wo gerade lediglich Schotter umherliegt, sollen zukünftig 25 Stellplätze sowie zwei Fahrspuren für
An- und Ausfahrt entstehen. Nicht allein für die Feuerwehr, sondern für die Gemeinde. Denn neben dem neuen Gerätehaus befindet sich das
alte Schulhaus, welches das Zuhause anderer Vereine Vilzings sei. Beispielsweise des Obst- und Gartenbauvereins, des Schützenvereins sowie der Mutterkind-Gruppe. Deshalb lässt es die Stadt in neuen Glanz erstrahlen. Zeitnah soll es losgehen. „Wir werden sehen, was es zu ertüchtigen gibt. Fliesen austauschen oder neue Farbe. Aber keine Kernsanierung“, erklärt Volker Skibba. Im Fokus des Umbaus steht die Umsetzung von Barrierefreiheit. Schließlich stellt das Schulhaus gleichzeitig ein Wahllokal dar. „Jedem soll dieses Gebäude zugänglich werden. Das ist wichtig.
Wir machen hier Gutes, investieren in die Zukunft und schaffen einen Raum der Begegnung“, sagt Bürgermeister Martin Stoiber. Insgesamt
belaufen sich die Kosten des Projektes auf eine Summe zwischen 1,6 und 1,8 Millionen Euro. Fördergelder sind noch abzuziehen. Eine Investition,
die dem Stadtgebiet für eine lange Zeit zugutekommen wird.

Ein Beitrag von Lea Griesbeck, Chamer Zeitung

Viel mehr als ein Gerätehaus

Funktional, kundenorientiert, ökologisch: Das Millionenprojekt in Vilzing feierte Richtfest

„Wir wollen heute gemeinsam Dank sagen, dass die Stadt Cham ein Stück Sicherheit für ihre Bürger angepackt hat“, sagte Kreisbrandrat (KBR) Michael Stahl beim Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus. Er betonte, dass „hier nicht ein Haus für die Feuerwehrler gebaut, damit diese sich treffen können, sondern eines für alle Bürger in der Umgebung gebaut werde.“

Trotzdem freuen sich besonders die Vilzinger Feuerwehrler, dass die beengten Verhältnisse im ehemaligen Schulhaus und jetzigen Gemeinschaftshaus bald ein Ende haben werden und Platz genug auch für das angedachte neue Einsatzfahrzeug sein wird.

Die Arbeiter der Baufirma Dankerl und der Zimmerei Mühlbauer aus Bad Kötzting hatten die Baustelle geschwind aufgeräumt, bevor die Gäste der Hebefeier erschienen, die Chams Bürgermeister Martin Stoiber als Auftraggeber willkommen hieß. Der Kreisbrandrat frotzelte zwar im Anblick des hoch aufragenden Rohbaus: „Des is ja vui z‘kloa! An so an Schmarrn hab i nia in Auftrag gehm.“ Doch waren alle Anwesenden positiv überrascht von dem imposanten und funktionalen Bau.

Neben dem Bürgermeister waren die Stadtratsmitglieder Sepp Blaha, Reinhard Summerer, Stefan Schönberger und Klaus Kernbichl, der Planer des Neubaus, Ingenieur Volker Skibba von der Chamer Bautechnik, die Feuerwehrspitze von KBR Mike Stahl über Kreisbrandinspektor Marco Greil bis Kreisbrandmeister Thomas Wittmann anwesend und die Vilzinger Kameraden: Vorsitzender Helmut Mühlbauer und Kommandant Andreas Lankes, dazu die Chefin der Zimmerei, Stefanie Mühlbauer, und der Bauleiter von Dankerl-Bau, Johann Fischer.

Zukunftsweisendes Projekt

Martin Stoiber erinnerte, dass erst am 9. Mai der Spatenstich für den Neubau erfolgt war. Alle seien fleißig gewesen und er froh, dass die Stadt gute und zuverlässige Handwerksbetriebe habe gewinnen können für die Bauausführung, wofür er diesen und dem Planer seinen Dank aussprach. So entstehe hier ein Feuerwehrgerätehaus, das für die nächsten Jahrzehnte passen dürfte.

Verbaut würden 1,5 Millionen Euro verbaut inklusive Planung, wobei Landkreis und Freistaat mit Fördermitteln die Stadt unterstützen würden, informierter er. Die Entscheidung, sie sei alternativlos gewesen, betonte er, denn Aufgaben und Einsätze der Feuerwehren würden immer mehr, so Stoiber – verursacht durch Unwetter oder Verkehrsunfälle.

Die dafür notwendigen Gerätschaften müssten einsatzbereit gelagert werden können. Aber am wichtigsten seien Feuerwehrler, diesbezüglich seien die Vilzinger vorbildlich. Hier werde für Ausbildung und Zusammenhalt das ganze Jahr über viel geleistet von der Führung. Beim Bau, in den bisher rund 600 000 Euro geflossen seien, hätten die Mitglieder durch Eigenleistungen beim Pflasteraus- und -einbau der Stadt einiges Geld gespart.

KBR Michael Stahl zeigte sich überzeugt, dass das neue Gerätehaus wie bei einem Handwerksbetrieb vor allem als Unterstellraum für die Gerätschaften und Fahrzeuge dienen werde, aber auch als Umkleide oder zum Zusammensitzen dienen werde. Dafür sei es nach dem neuesten Regelwerk geplant worden und werde auch so gebaut. Er dankte der Stadt, aber auch der Feuerwehr Vilzing und den Vereinen, die im Gemeinschaftshaus ihre Räume haben, dass sie die baubedingten Einschränkungen geduldig ertragen. Lob gab es für die Firmen, die den Rohbau zügig erstellt hätten.

Ein Meilenstein in der Geschichte der FFW Vilzing

Der Bau schaue einfach aus, bemerkte Johann Fischer von der Firma Dankerl, aber wenn man wisse, was alles darin verborgen sei, sehe die Sache anders aus. Er dankte Polier Sepp Göttlinger und den Mitarbeitern. „Es hat alles wunderbar passt.“

Vilzings Kommandant Andreas Lankes fand, dass ein Meilenstein in der Geschichte der FFW Vilzing gelegt worden sei. „Ich habe den Wunsch, dass wir zum Jahreswechsel noch einziehen können.“ Dieser Wunsch löste Stirnrunzeln bei den Verantwortlichen aus. Lankes dankte diesen, denn die enge und intensive Zusammenarbeit mit ihnen habe immer bestens geklappt. „Wir werden a schöns Haisl kraign“, zeigte er sich überzeugt

Dann war der Zimmerergeselle mit seinem Gehilfen an der Reihe. Hoch oben auf dem Baugerüst hatten sie ein Fichterl mit weiß-blauen Bändern befestigt und der Zimmerer trug in einem Gedicht seine guten Wünsche für den Bau vor, bevor er sein Glas erhob und sagte: „So heb ich das Glas und trink es aus.“ Doch leerte sein Mitarbeiter gleich die ganze Flasche. Wenn das nicht hilft!

Danach besichtigten etliche Gäste den Rohbau und Volker Skibba erläuterte die technischen und baulichen Besonderheiten, etwa die nicht mehr sichtbare Regenwasserzisterne mit den dazugehörigen Pumpen oder das geplante Sandwichdach mit PV-Anlage. Und dann ging’s in die derzeitige Fahrzeughalle, in der die Gäste mit Trinkbarem, Schweinsbraten, Knödeln und Kraut vom Eisenreich-Wirt in der Nähe versorgte wurden und alle das neue Gerätehaus freudig feierten. Die endgültige Einweihung wird wohl im kommenden Frühjahr sein. Wieder mit einem großen Fest, wie in Vilzing üblich.

Spatenstich bei der Feuerwehr Vilzing

Am Dienstag den 09.05.2023 erfolgte er Spatenstich zur Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses unserer Wehr.

Um kurz nach 16.00 Uhr begrüßte unser Bürgermeister der Stadt Cham Martin Stoiber alle anwesenden und ging kurz auf die aktuellen Geschehnisse rund um den Bau in Vilzing ein.
Im Anschluss übernahm unser Kommandant Lankes Andreas das Wort und erläuterte die Vorgehensweise von Seiten unserer Wehr seit der Bedarfsplanung, die von der Stadt Cham in Auftrag gegeben wurde.
Wir bedanken uns nun nochmals bei der ausführendenden Firma Dankerl Bau aus Zifling/Willmering, bei der Stadt Cham sowie bei allen beteiligten und Mitgliedern unserer Wehr für die Unterstützung.

Neubau Feuerwehrgerätehaus

Durch den im Jahr 2018 erstellten Feuerwehrbedarfsplan wurde der Bedarf an einem MZF ermittelt, sowie auch notwendige Änderungen am bestehenden Stellplatz angezeigt um den notwendigen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Vorplanungen für einen adäquaten Erweiterungsbau oder auch Neubau wurden bereits 2020 begonnen. Mit dem Stadtbauamt, vertreten durch Dipl.-Ing (Univ.) Volker Skibba und der FF-Vilzing wurden verschiedene Planungsansätze und Entwürfe erstellt und besprochen. Es kristallisierte sich immer mehr die Lösung heraus, das es wohl am sinnvollsten ist, einen Funktionsbau (Fahrzeughalle mit Umkleiden und Werkstattbereich) neben dem bestehenden Gerätehaus zu errichten und die bestehende Fahrzeughalle in einen barrierearmen Schulungsraum umzugestalten. Durch die Stadtrats-/ Bürgermeisterwahl und auch der Ungewissheit über die finanzielle Lageentwicklung durch Pandemie geriet das Projekt ins Stocken. Herr 1. Bürgermeister Martin Stoiber nahm aber die Herausforderung an und der Stadtrat verabschiedete für den Haushalt 2022 den Etat für den Ersatzbau. Ein Besuch der FF-Winklarn half, weitere Ideen einzubringen, so dass der Plan nach langwierigen Verhandlungen und energetischer Betrachtungen 2022 noch eingereicht werden konnte und zum Jahresende 2022 eine Baugenehmigung und der Förderbescheid vorliegt.

Zu Beginn 2023 wurden die Baumeisterarbeiten an Fa. Michael Dankerl vergeben. Mit dem Spatenstich am 09.05.2023 wurden die Bauarbeiten begonnen. Nach Fertigstellung des Rohbaus wurde im Herbst 2023 der Dachstuhl durch die Fa. Mühlbauer errichtet, so dass im September noch Richtfest gefeiert werden konnte. Der Einbau der Fenster, Türen und Tore und auch die Roh-Installation, Verputzarbeiten, Dämm- und Estricharbeiten konnten noch bis zum Jahresende 2023 erfolgreich beendet werden. Für 2024 steht nun die Fertigstellung der Inneneinrichtung und der finale Aussenputz und die Aussengestaltung an, so dass mit einem Einzug bis zum Sommer gerechnet werden darf.

Im Anschluss stehen dann die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Altbestand an, der dann als Schulungsraum genutzt werden kann.

Perspektivische Ansicht

mit freundlicher Genehmigung durch die Stadt Cham, Volker Skibba

Auszug aus Grundriss EG

mit freundlicher Genehmigung durch die Stadt Cham, Volker Skibba